Ronsard

[348] Ronsard (spr. Rongfahr, eigentlich Roussard). Pierre de R., geb. 11. Sept. 1524 auf dem Schlosse Poissonnière im ehemaligen Orleanais; wurde 1534 Page bei dem Herzog von Orleans, trat aber nachher in die Dienste Jakobs V. von Schottland, als sich derselbe mit der Prinzessin Magdalena von Frankreich vermählte; nach drei Jahren kehrte er zum Herzog von Orleans zurück, verließ 1541 das Weltleben u. studirte die Wissenschaften, wurde von Heinrich II., Franz II., Karl IX. u. Heinrich III. sehr ausgezeichnet u. st. 27. Decbr. 1585 in Tours. Er wurde Mitbegründer der Classischen Literatur in Frankreich (s. Französische Literatur S. 620), ahmte zuerst das Sonett in Frankreich nach u. schr. bes. lyrische Gedichte, Oden u. das Epos La Franciade (unvollendet); Oeuvres, Par. 1667, 4 Bde., 1587, 10 Bde., 1604–17, 11 Bde., 1609, ebd. 1623 (von Richelet herausgegeben 2 Bde.); Auswahl von P. L. Jakob, Par. 1940; vgl. Günther, R. u. sein Verhältniß zur Entwickelung der Französischen Sprache, Elberf. 1846.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 348.
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