Rose [6]

[358] Rose, 1) Adolf, deutscher Dichter des 17. Jahrh., aus Creuzheim gebürtig; schrieb die durch Witz u. Humor ausgezeichnete Erzählung, Der Eselkönig, Ballenst. 1617 u.ö.; vgl. Der graue König, ein novantiker Roman von A. F. E. Langbein, Berl. 1803. 2) Johann Wilhelm, geb. 1742 in Ansbach, wurde 1774 Pfarrer zu Wassermungenau im Ansbachischen, 1779 Hof- u. Stiftscaplan in Ansbach, 1790 Consistorialrath u. Stiftsprediger u. st. 1801; er übersetzte Senecas Trauerspiele, Ansb. 1777–81, 3 Bde.; u. schr.: Kanzelvorträge zum Gebrauch bei Leseleichen, Nürnb. 1783, 3 Bde.; n. Aufl., ebd. 1789; Trauungsreden, Ansb. 1784. 3) Valentin, geb. 1762 in Berlin, war Apotheker daselbst u. Assessor[358] des Obermedicinalcollegiums u. st. 1807; er erwarb sich besondere Verdienste um Auffindung des Arseniks bei Vergiftungen. Nach ihm benannt ist Rose's leichtflüssiges Metall (Arcetsches Metall), eine Legirung aus 2 Theilen Wismuth, 1 Theil Blei u. 1 Theil Zinn; schmilzt bei 933/4° C., s.u. Blei I. B) k). 4) Justus Philipp, geb. 1787 in Stade, wurde 1810 Secretär bei der Präfectur seiner Vaterstadt, 1820 Hofrath im Finanzministerium u. 1824 geheimer Cabinetsrath, war von 1820–27 auch Mitglied der Ständeversammlung u. nahm lebhaften Antheil an den Verhandlungen; seit 1831 stand er an der Spitze der Regierungspartei u. galt für deren Organ. Als Ernst August den Thron bestieg, änderte sich anfänglich in R-s Stellung nichts, erst als er sich der Reaction nicht anschloß, sah er sich 1839 gezwungen seine Entlassung zu nehmen, lebte seitdem in Braunschweig, kehrte 1849 nach Hannover zurück u. st. daselbst 1849. 5) Heinrich, Sohn von R. 3), geb. 1795 in Berlin, wurde 1822 Privatdocent u. 1823 Professor der Chemie daselbst; er schr.: Handbuch der analytischen Chemie, Berl. 1829,4. A. 1838; Ausführliches Handbuch der analytischen Chemie, Braunschw. 1851, 2 Bde. 6) Gustav, Bruder des Vorigen, geb. 1798, wurde 1821 Custos der Universitätsmineraliensammlung in Berlin, 1826 Professor der Mineralogie u. begleitete 1829 Alexander von Humboldt auf seinen Reisen nach dem Ural; er schr.: Elemente der Krystallographie, 2. A. 1838; Über das Krystallisationssystem des Quarzes, 1846; Über die Krystallform der rhomboëdrischen Metalle, Berl. 1850; Das krystallochemische Mineralsystem, Lpz. 1852.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 358-359.
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