Ruß [1]

[469] Ruß, 1) (Fuligo), Kohlentheilchen, welche bei unvollkommener Verbrennung organischer Körper mit den Verbrennungsproducten fortgeführt werden u. sich an kältere Körper ansetzen, theils als zarter kohliger Niederschlag, wie der Flatterruß, theils in Form einer braunen, glänzenden Masse, wie der Glanzruß. Man benutzt den R. zur Bereitung einer braunen Farbe, des Rußbraun od. Bisters (s.d.); über den Kienruß, s.d. Der R. ist ein leicht lösliches, schnell wirkendes Düngemittel für Acker u. Wiesen, bes. eignet er sich für kiesige u. kalkige Bodenarten; auf jungen Klee, kurz vor od. nach einem Regen, od. auf Getreidesaaten u. den Klee im zeitigen Frühjahr angewendet, bewährt er eine vorzügliche Triebkraft; auch für Gemüsegärten ist er ein zweckmäßiger Dünger, da er zugleich ein wirksames Mittel gegen Erdflöhe ist. Man kann für solche Zwecke den R. unvermischt od. vermischt mit Erde u. Kalk, auch mit Wasser angerührt, anwenden; 2) (Rußbrand), eine Krankheit des Getreides, s.u. Brand 1) a).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 469.
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