Sandarach

[852] Sandarach (Sandaraca, Sanderaca), 1) Harz, welches aus der Rinde der Thuja (Desf. Collitris Vent.) articulata ausschwitzt u. zu rundlichen, länglichen, weißgelblichen, außen undurchsichtigen, innen durchscheinenden, zerreiblichen, beim Kauen nicht erweichenden, auf Kohlen geworfen wohlriechenden, in Äther u. Alkohol fast ganz, in Terpentinöl zum Theil löslichen Körnern erstarrt; das darin Unlösliche ist ein eigenthümliches Unterharz: Sandaracin zum Räuchern, zur Bereitung von Lackfirniß, u. gepülvert zum Einreiben radirter Stellen des Papiers, wodurch dem Fließen der Tinte vorgebeugt wird, benutzt. Der S. besteht aus drei Harzen von sauren Eigenschaften: das α Harz, C40H30O6, ist ein gelbes, in heißem Alkohol lösliches, schwer schmelzbares Pulver; das β Harz, C40H26O5, ist ein in Alkohol schwer lösliches u. schwer schmelzbares Pulver; u. das γ Harz, C40H32O6, ist ein in kaltem Alkohol lösliches Pulver, welches bei 100° weich wird. Deutscher S. ist eine angenehm riechende, harzige Masse, welche sich zwischen der Rinde u. dem Holze des gemeinen Wachholders ansetzt u. auch wohl in den Waldameisenhaufen gefunden wird; 2) so v.w. Arsenikblende, s.u. Arsenik I. C) b); 3) so v.w. Realgar, s.u. Arsen G) a).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 852.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: