Schnepfenthal

[356] Schnepfenthal, Dorf am Fuß des Thüringer Waldes unweit Reinhardsbrunn, 1/2 Stunde südöstlich von Waltershausen im Herzogthum Gotha gelegen. Hier die von Christian Gotthilf Salzmann (s.d. 3) 1784 errichtete, unter seinen Nachkommen noch fortbestehende Erziehungsanstalt, mit Buchdruckerei, Buchhandlung, Reitbahn, Turnplatz, Schwimmanstalt, Physikalischem Apparat, Bibliothek u. Naturaliensammlung. Die Institutsgebäude haben eine reizende Lage auf einem Hügel, mit der Aussicht einerseits auf die reiche Ebene, in der Richtung nach Gotha, andrerseits nach der Kette des Thüringer Waldes. Die Anstalt umfaßte früher vier Gebäude, von welchen die beiden ältesten 1842 zu einem vereinigt u. mit einem Thurme versehen wurden; unweit davon in einem Laubwäldchen ist der Turnplatz u. Teiche mit klarem Wasser zum Baden u. für die Schwimmanstalt. Die Zahl der Zöglinge beträgt durchschnittlich 40–50. Nach dem Tode des Stifters (1811) übernahm kein Sohn, Karl Salzmann, die Direction des Instituts, leitete dasselbe den Grundsätzen des Vaters getreu fort u. übergab es 1. Oct. 1848 seinem Neffen, Wilhelm Ausfeld (einem Enkel des Stifters). Vgl. Ausfeld, Prospectus der Erziehungsanstalt zu S., Gotha 1854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 356.
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