Scholle

[369] Scholle, 1) ein unförmliches, durch Zerbrechung entstandenes Stück, vom Eise u. der Erde gebräuchlich. In letzter Beziehung hat man zum Zertrümmern der S-n den Schollenbreiter, eine Art Walte, welche gleichzeitig das Zerschlagen der von der Egge nicht hinreichend zerkleinerten Erdklöse verrichtet, bes. zur Anwendung auf starke bindende schollige Bodenarten geeignet ist. Außer zum Zerkleinern dient der Schollenbreiter auch zur Befestigung leichten Bodens, zur Tödtung des Ungeziefers. Er besteht aus einzelnen, am Rande gezackten Scheiben, welche mit selbständiger Drehungsfähigkeit auf einer starken Achse aufgeschoben sind; an beiden Zugenden der Achse sind Räder zum Transport angesteckt. Der Schollenzerkleinerer ist ein Ackergeräth, welches die Erdschollen nicht in den Boden drückt, sondern durch Zerschlagen gleichsam im Fluge zerkrümelt. Räder aus Schieneneisen sind an vierkantigen Enden der Achse befestigt u. bewegen bei ihrer Umdrehung die Achse mit. Der Mechanismus befindet sich in einem durch zwei Ringe an der Achse befestigten Rahmen. Eine Schar mit Flügeln schiebt die Schollen den Schlägern zu, welche aus vierkantigen Eisenstäben mit gebogenen keilförmigen scharfen Enden bestehen u. an einer Welle in einer Schraubenlinie befestigt sind; 2) Grund u. Boden, als Gegenstand bes. der Bearbeitung; 3) so v.w. Landgut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 369.
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