Schwarzfärben

[531] Schwarzfärben, 1) die Kunst Gegenständen, bes. Garnen u. Zeugen, eine schwarze Farbe zu ertheilen. Beim S. von Zeugen u. Garnen wird immer eine Lösung von Eisen als Beize benutzt (Eisenvitriol, essigsaures Eisen) u. meist Gerbsäure (aus verschiedenen Stoffen, Galläpfeln, Catechu etc.) u. zugleich eine dunkle Farbbrühe verwendet, so daß der entstehende Farbniederschlag dem ähnelt, welcher in Wasser zertheilt die Tinte bildet. Wolle, meist schon gefärbte, färbt man erst mit Indig blau u. dann in einer Brühe von Blauholz u. Sumach, welcher man später Eisenvitriol zusetzt. Beizen mit chromsaurem Kali u. Ausfärben in Blauholz bewirkt weniger leicht als Eisenvitriol ein Brüchigwerden (Verbrennen) des Zeugs. Beim Baumwollenfärben wird bald das Farb- u. Gerbsäurebad, bald die Eisenbeize zuerst angewendet, auch bringt man manchmal außerdem einen Niederschlag von Berlinerblau in der Faser hervor. Seide wird durch Eisenlösung sehr hart u. deshalb der Beize etwas Seife zur Erweichung zugesetzt. Leder färbt man mit Eisenvitriol u. Galläpselbrübe, od. auch mit Eisen, welches in Essig aufgelöst ist. Eisen in Essig aufgelöst, u. dann den Essig mit Stärke dick gemacht, ist die Farbe, womit vorzüglich die schwarzen Umrisse der Blumen u. ähnliche Muster gemacht werden; auch thut man zu dieser Eisenauflösung Grünspan, Blauholz u. Galläpfel; Handschuhe färbt man jetzt meist mit chromsaurem Kalt u. Blauholzabsud. 2) S. derNadeln, so v.w. Schwärzen 4).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 531.
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