Segler [2]

[769] Segler, 1) (Cypselus Illig., Apus Cuv., Micropus Meyer), Gattung der spaltschnäbeligen Singvögel (Schwalben); Flügel sehr lang, Schwanz gabelig, Beine kurz, mit Klammerfüßen u. starken, halbmondförmig gekrümmten Nägeln, die innerste Zehe eine Wendezehe; sie können deshalb nicht von der Erde auffliegen, klettern aber gut; ihr Nest ist in Mauern, Fraß im Fluge gefangene Insecten. Nur zwei europäische Arten: Gemeiner S. (Mauer-, Thurmschwalbe, C. murarius, C. apus, Hirundo apus L.), rußschwarz, Kehle weiß, mit sehr großen Augen u. Rachen, Zugvogel, kommt erst im Juni, geht im August, fliegt bis zur Brockenspitze hinauf, nistet in Kirchen u. alten Gebäuden u. sein Nest zeichnet sich dadurch aus, daß es innen mit einem gummiartigen Leime überzogen ist, welcher in den zwei großen Ohrspeicheldrüsen bereitet u. mit Speichel des Vogels vermischt wird; umkreist bes. Morgens, Mittags u. Abends, bes. bei Gewitterluft, in großen Schwärmen u. mit lautem Geschrei seine Wohnung; Alpenschwalbe (Felsenschwalbe, Gibraltarische Schwalbe, C. melba, Hirundo melba, Hirundo alpina), 9 Zoll lang, graubraun, mit braunem Halsband, auf Malta, in der Schweiz, bei Gibraltar; ferner: C. fuciphagus, einer der Vögel, welche eßbare Nester fertigen, in China; Chinesischer S. (C. sinensis); Chaetura (Stachelschwalbe), die Schäfte der Steuerfedern in harte Spitzen auslaufend; Chaetura macroptera, in Amerika u.m.a.; 2) die an der Drehkrankheit leidenden Schafe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 769.
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