Semper [2]

[829] Semper, Gottfried, geb. 1804 in Hamburg, studirte erst in Göttingen Mathematik u. Militärwissenschaften, dann in München u. Paris Architektur, machte seit 1830 wissenschaftliche Reisen in Italien, Sicilien u. Griechenland, wurde 1834 Professor bei der Kunstakademie zu Dresden, Lehrer an der Bauschule, Vorstand des betreffenden Ateliers u. Mitglied des Akademischen Rathes. Er nahm thätigen Antheil an den Maiereignissen 1849 in Dresden u. entkam nach der Unterdrückung des Aufstandes nach London, wo er bald Beschäftigung im Bauwesen fand u. eine Professur an der königlichen Akademie in Marienboroughouse erhielt. 1855 wurde er Director der Bauabtheilung am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Seine vorzüglichsten Bauwerke sind in Dresden das neue Theater, die Synagoge, das neue Museum, das obeliskenförmige Brunnengehäus auf dem Postplatze. Er schr.: Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architektur u. Plastik bei den Alten, Altona 1834; Über den Bau evangelischer Kirchen etc., Lpz. 1845; Das königliche Hoftheater zu Dresden, Braunschw. 1849; Die vier Elemente der Baukunst, ebd. 1851; Wissenschaft, Industrie u. Kunst, ebd. 1852; Über die bleiernen Schleudergeschosse der Alten, Frankfurt a. M. 1859; Der Styl in den technischen u. tektonischen Künsten, ebd. 1860 ff., 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 829.
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