Shelley

[937] Shelley (spr. Schelli), 1) Percy Bisshe, geb. 4. Ang. 1792 in Fieldplace in der englischen Grafschaft Sussex, studirte seit 1808 in Oxford, wurde aber wegen eines Pamphlets: Über die Nothwendigkeit des Atheismus relegirt u. von seinem sehr reichen Vater enterbt. Nun lebte er eine Zeitlang im Elend, ließ sich aber trotzdem 1812 in Gretna-Green mit einer Miß Westbrook, welche er entführt hatte, trauen, u. lebte zu Marlow; wegen des Gedichts: Queen Mab (1810) wurde er für einen Gottesläugner erklärt. Er machte dann eine Reise in die Schweiz u. ließ sich nach seiner Rückkehr nach England bei Windsor nieder. Hier trennte er sich 1816 von seiner Frau u. heirathete Godwins Tochter (s. unten 2), u. nachdem ihm wegen seiner irreligiösen Richtung durch einen Urtheilsspruch seine Kinder genommen worden waren, verließ er mit seiner Frau 1818 England ganz, ging nach Rom u. kam 8. Juli 1822 bei einer Spazierfahrt auf dem Meere um. Lord Byron ließ seinen Körper verbrennen u. die Asche an der Pyramide des Cestins in Rom begraben. Er schrieb außer den genannten noch die Gedichte Alastor (vom Leben in der Einsamkeit), The revolt of Islam, Hellas, Adonais, Rosalind and Helen, das Drama Prometheus, das Trauerspiel The Cenci (deutsch von Adolphi, Stuttg. 1837); Essays and lettres from abroad; Translations and fragments, 2. A. 1852, 2 Bde.; Selections from his poetry; Minor poems; Six weeks tour; gesammelte Werke, Lond. 1824, n. A. ebd. 1853, 5 Bde.; deutsch von Seybt, Lpz. 1844; Auswahl von Pröffel, Braunschw. 1845; vgl. Medwin, Life of S., Lond. 1847, 2 Bde. 2) Mary Wollstonecraft S., Tochter von William Godwin, zweite Gattin des Vorigen, geb. 1798, gest. 1. Febr. 1851; sie schr. die Romane: Frankenstein (1817), Valperga (1823), Lodore, [937] Fortunes of Perkin Warbeck; The last man, 3 Bde.; Rambles in Germany and Italy, 1830–43, 2 Bde., u. gab auch S-s Nachlaß heraus. 3) Sir. Percy Florence S., Sohn der Vor., geb. 1819, erbte von seinem Großvater den Baronetstitel u. die Familiengüter.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 937-938.
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