Soffariden

[243] Soffariden, persische Dynastie, gestiftet von Jakub Ben Leis Soffar, welcher früher Auführer einer Räuberbande war, dann beim Sultan von Sedschestan in hohe Achtung kam. Seinen Wohlthäter schickte er als Rebellen zum Khalifen nach Bagdad u. wurde dafür von diesem mit Sedschestan belehnt. 872 n. Chr. stürzte er die Dynastie der Taheriten u. nahm Nischapur, Kerman, Schiras, Kabul, Khorasan, Farsistan u. Masenderan. Nun wollte er den Khalifen besänftigen, aber dieser schickte ihm ein Heer unter seinem Bruder Massik entgegen u. schlug ihn bei Bagdad. Jakub sammelte ein neues Heer, starb aber vor Ausgang des Kriegs 878, u. ihm folgte sein Bruder Amru (Amer). Anfangs unterwarf er sich dem Khalifen, als er aber eigenmächtig regieren wollte, verfluchte ihn der Khalif, u. von dem Statthalter von Khorasan angegriffen u. von Massik geschlagen, floh er 884 nach Sedschestan; 899 fiel er in Khorasan ein u. eroberte es, dann unterwarf er sich dem Khalifen scheinbar. In der Absicht sich des Khalifen zu bemächtigen nach Bagdad gekommen, wurde er entdeckt u. mußte fliehen. Zugleich reizte der Khalif den Tatarenfürst Ismael Samany (s. Samaniden) gegen Amru; Amru wurde 900 geschlagen, gefangen nach Bagdad gebracht u. dort 901 hingerichtet. Inzwischen suchte sich sein Enkel Tahir in der Gewalt zu behaupten, aber er wurde von einem seiner Offiziere gefangen u. 902 nach Bagdad geschickt. Zwar suchte sich Kulif, ein Anderer von dem Stamme der S., mit Mansur Samanys Hülfe in Sedschestan zu behaupten, aber wegen seiner Grausamkeit riefen seine Unterthanen den Ghaznaviden Mahmud zu Hülfe, welcher ihn vertrieb. Den S. folgten die Samaniden (s.d.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 243.
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