Schirās

[195] Schirās, Hauptstadt der persischen Provinz Fars, am Flüßchen Roknabad (Koremdesche) u. dem See Baktegan, hat eine Citadelle, 30 Moscheen, viele Schulen, Bazars, Karavanserais, Bäder, Akademie, Palast des Beglerbegs, Fabriken in Seiden- u. Wollenwaaren, Gewehren (Säbel), Seife, Töpferwaaren, Glasgeräthschaften, Pulver etc.; man fertigt Petschafte, Schmelzwaaren, Rosenwasser u. Rosenöl, Essenzen, womit großer Handel getrieben wird. Einw. nach Ein. 20,000, nach And. 30,000. In der Nähe schöne Gärten, Luftschlösser u. Grabmäler (darunter das der Dichter Hafis u. Sadi), ferner die Ruinen von Persepolis (s.d.); der Mumienberg, welcher einen Bergbalsam (Mumie von S.) gibt. Berühmt sind die Rosen von S.u. der in Asien sehr geschätzte Schiraswein, roth, von den Armeniern u. Juden im November gekeliert; man hat gekochten, welcher wie Maderasect schmeckt, u. gewöhnlichen liqueurartigen, dessen Trauben bis zum Welken auf dem Stocke bleiben u. welcher wie Madera schmeckt. Beide werden bis Indien, China u. Japan verfahren. In der Nähe die Quelle Abe-Murghan, von Heuschrecken fressenden Vögeln geliebt. S. war (1749–1779) die Residenz Kurym Khans u. wurde, nachdem es schon am 25. Juni 1824 durch ein Erdbeben sehr gelitten hatte, durch die Erdbeben vom 21.–22. April u. 1.–3. Mai 1853 größtentheils zerstört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 195.
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