Sorrento

[310] Sorrento, Stadt in der italienischen Provinz Neapel, in reizender Lage an der kleinen Ebene Pianodi S., an einer Bucht des Golfs von Neapel; Sitz eines Erzbischofs, Kathedrale, Schifffahrtsschule, Fabriken, bes. in Seide, Wein u. Südfrüchte; 6000 Ew.; antike Ruinen von Tempeln, Bädern, Villen, Wasserbehälter (das wohlerhaltene Gebäude der Piscinae graecae), Gräber, römische Inschriften; die reizendsten Grotten am Meere, schönste Aussichten; die Frauen von S. sind wegen ihrer Schönheit berühmt. In der Umgegend findet sich viel Tuff.-S., das alte Surrentum, wahrscheinlich von Phöniziern gegründet, von Augustus zur römischen Colonie erhoben u. sehr verschönert, war damals größer als Neapel, wurde aber durch den Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n. Chr. theilweis zerstört. Im Mittelalter war es eine ziemlich mächtige Handelsstadt. Hier wurde 1544 Torquato Tasso geboren. Vgl. Malegnano, Dell' origine, sito etc., dellacità di S., Chieti 1604;Puggaard, Déscription géologique de la peninsule de S., Kopenh. u. Lpz. 1858.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 310.
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