Sorrénto

[623] Sorrénto, Stadt in der ital. Provinz Neapel, Kreis Castellammare, in reizender Lage an der Nordküste der Halbinsel von S., auf einem von tiefen Schluchten umzogenen Tuffplateau, das mit 40–50 m hohen, steilen Wänden zum Meer abfällt. von Orangen- und Olivenhainen, Wein-, Obst- und Maulbeerpflanzungen umgeben, durch elektrische Straßenbahn mit Castellammare di Stabia verbunden, ist Sitz eines Erzbischofs, hat Reste von römischen Bauwerken, eine Kathedrale, eine mittelalterliche Versammlungshalle (Sedile Dominova), ein Seminar, eine Fachschule für Intarsiaarbeiten, Seebäder, Fischerei, Fabrikation von Öl und Intarsiawaren, einen Hafen, in den 1904: 81 handelstätige Schiffe von 12,276 Ton. eingelaufen sind, und (1901) 6969 (als Gemeinde 8933) Einw. Infolge der schönen Lage und des angenehmen Klimas ist S. ein beliebter Aufenthalt (auch im Sommer) mit zahlreichen Hotels und Villen. Schöne Punkte in der Umgebung sind das ehemalige Kloster Deserto, der Arco naturale, die Punta della Campanella etc. Die herrlichsten Ausblicke bietet die von S. längs der Küste nach Castellammare führende Straße (s. Karte der Umgebung von Neapel). – S., im Altertum Surrentum, wird erst nach der Eroberung Kampaniens durch die Römer genannt und war im Altertum hauptsächlich wegen seines vortrefflichen Weines berühmt. S. ist Geburtsort Torquato Tassos, dem hier eine Marmorstatue errichtet worden ist. Vgl. Bonaventura, Sorrento sacra e S. illustre (Sorrento 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 623.
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