Spinnmühle

[564] Spinnmühle, 1) (Zwirnmühle, Zwirnmaschine, Filatorium), Maschine, auf welcher die duplirten Seidenfäden gezwirnt werden; die mit Flügeln versehenen Spindeln zwirnen die Fäden u. wickeln sie auf Spulen auf. 2) (Fadenmühle), Maschine, auf welcher man einen Faden von Seide etc. mit Lahn überspinnt; sie enthält 8–20 Gänge, d.h. überspinnt 8–20 Fäden gleichzeitig. Jeder Faden kommt von einer Spule (Seidenrolle) u. windet sich nach dem Überspinnen auf eine zweite Spule, welche ihn an sich zieht u. so gespannt erhält. Der Faden gebt um einen runden Glasstab, horizontal durch ein unbewegliches eisernes Röhrchen, welches die Umdrehungsachse für den Läufer bildet; dieser ist ein kurzer hohler Holzcylinder, welcher die mit Lahn gefüllte Spule (Lahnrolle) trägt u. durch eine Schnur ohne Ende in schnelle Umdrehung versetzt wird, wobei sich der Lahn in Schraubenwindungen auf den Seidenfaden aufwickelt, welche um so enger werden, je langsamer der Faden durch das eiserne Röhrchen hindurchgezogen wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 564.
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