Sprunggelenk

[607] Sprunggelenk, das mittlere Gelenk des Hinterfußes am Pferd zwischen Knie, Unterschenkel u. Schienbein, besteht aus dem Sprungbein (Fersenbein, Os calcaneum), dem Rollbein (Trochlea), dem großen schiffförmigen Bein (Os naviforme majus), dem kleinen schiffförmigen Bein (Os naviforme minus), dem ungestalteten Bein (Os difforme) u. dem Zwischengelenksbein (Os interarticulare). Vgl. C. Langer, Das S., Wien 1856. Krankheit des S-s sind: die Sprunggelenkentzündung, sie geht in der Regel dem Spat voraus u. entsteht durch Anstrengung, wodurch die betreffenden Bänder u. Knochen des Sprunggelenks leiden. Das Pferd stellt die leidenden Schenkel auswärts, u. äußerlich nimmt man vermehrte Wärme u. Entzündung gewahr; Ruhe, Umschläge von kaltem Wasser u. Einreiben von Mercurialsalbe sind die Heilmittel. Sprunggelenkgallen, große, weiche u. schmerzlose Geschwülste im Sprunggelenk, da wo sich dasselbe mit der Rolle verbindet, finden sie sich an beiden Seiten, so heißen sie durchgehende Sprunggelenkgallen; sie enthalten Gelenkfeuchtigkeit. Sind die Gallen noch unbedeutend, so hindern sie die Bewegung wenig u. am wenigsten bei rascher Bewegung, daher betrügerische Pferdeverkäufer das Pferd, welches damit behaftet ist, immer in Bewegung zu erhalten suchen; größer geworden hindern aber die S. das Pferd in der Bewegung sehr. Natürliche Schwäche des Sprunggelenks u. große Anstrengung sind die Ursachen derselben; die Heilung ist wie bei andern Gallen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 607.
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