Stickmaschine

[819] Stickmaschine, Maschine, von Heilmann in Mühlhausen im Elsaß um 1832 erfunden, bei welcher[819] eine Person u. zwei Kinder 130 Nadeln in Bewegung setzen, welche so viel wie 15 gute Näherinnen leistet u. die Arbeit mit großer Präcision liefert. Die Hauptarbeiterin fährt der Musterzeichnung mit der Spitze eines Storchschnabels nach, mit der andern Hand bewegt sie eine Kurbel, um die Nadeln einzustechen u. durchzuschieben; die Nadeln werden von Zangen gefaßt, die sich auf einer Art Eisenbahn abwechselnd der Fläche des Gewebes nähern u. davon wieder entfernen. Durch zwei Tritte, welche mit beiden Füßen abwechselnd bewegt werden, öffnen sich die 130 Zangen des einen Schlittens od. Wagens alle auf einmal, um die in das Zeug eingestochenen Nadeln loszulassen, u. mittelst desselben Drucks schließen sich zugleich die 130 Zangen des zweiten Schlittens, welche auf der andern Seite des Stoffs die Nadeln ergreifen, durchziehen u. alsdann von Neuem, an einer andern Stelle, einstechen. Die zur Hülfe beigegebenen zwei Kinder ersetzen die Nadeln, deren Faden aufgebraucht ist, durch frische u. achten darauf, daß keine Nadel ihre Zange verfehlt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 819-820.
Lizenz:
Faksimiles:
819 | 820
Kategorien: