Susanna

[108] Susanna, Tochter des Helkia, Gattin Joakims in Babylon, in dessen Hause gewöhnlich die Richter zusammen kamen; zwei derselben hatten Liebe für die schöne S. empfunden, überraschten sie einst allein im Bade, während sie ihre Dienerin nach Öl u. Salbe weggeschickt hatte, u. forderten sie zur Befriedigung ihrer Lüste auf. Da sich S. aber nicht in ihren Willen gab, vielmehr um Hülfe rief, klagten sie sie an, daß sie sie im Ehebruch mit einem jungen Menschen getroffen hätten, u. auf diese Anklage wurde sie zum Tode verurtheilt. Aber als das Urtheil vollzogen werden sollte, kam Daniel dazu u. entdeckte die Unschuld der S. u. die eigene Schuld der Kläger, worauf jene freigesprochen, die Verläumder aber zum Tode verdammt wurden. Die Geschichte von S. ist in einem Buche der Bibel erzählt, welches ursprünglich griechisch geschrieben u. in den Bibelausgaben bald vor, bald nach dem kanonischen Daniel gestellt wird, aber ordnungsmäßig unter die Apokryphen gehört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 108.
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