Szentes

[174] Szentes (spr. Sentes), 1) Bezirk des ungarischen Comitats Csongrad; 2) Marktflecken darin, an der Kurcza u. dem Kontrasee, unweit der Theiß, Sitz des Stuhlrichter-, Steuer- u. Postamts, Hauptschule, Acker- u. Obstbau u. Viehzucht; 26,100 Ew. S. ist ein alter Ort, welcher 1239 zu Groß-Kumanien gehörte, aber zur Zeit des Matthias Corvinus zu der Bekeser Gespanschaft fiel u. um 1686 zu Csongrad geschlagen wurde; 1241 wurde es von den Kumaniern geplündert u. 1530 nahm es die Reformation an. In den Türkischen Kriegen wurde es von Türken, Tataren, Deutschen u. Raizen verwüstet u. unter der türkischen Herrschaft schickte der Pascha von Gyula türkische u. tatarische[174] Familien hierher, vor welchen sich die Magyaren nach der unterhalb der Stadt am Sumpf gelegnen Insel Szent Illona zogen. 1686 siegten bei S. die Kaiserlichen unter Veterani über die Türken, welche Letztere fast ganz ausgerottet wurden. 1760 brannten 2/3 der Stadt ab; 1831 wüthete die Cholera hier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 174-175.
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