Tapir

[247] Tapir (Tapirus Linn.), Gattung aus der Ordnung der Vielhufer; die oben sieben, unten sechs Backenzähne haben rechtlinige u. querliegende Hügelchen, der Vorderzähne sind sechs in jeder Kinnlade, die Eckzähne sind davon getrennt; die Nase ist ein kurzer fleischiger Rüssel, wodurch der T. sich dem Elephanten nähert, während seine übrige Gestalt mehr schweinartig ist; vorn sind vier, hinten drei Hufe. Arten: Anta (Amerikanischer T., T. americanus), von der Größe eines Esels, braun, aber steif behaart, mit mäßigem Schwänze, hat auf dem dicken Halse eine Art Kamm (kleine Mähne); lebt in den sumpfigen Wäldern Südamerikas, ist furchtsam, flieht vor Feinden ins Wasser, schwimmt sehr gut, gebt selbst auf den Grund, frißt Kräuter, Gras, Früchte, bahnt sich öfters eigene Wege durch die Wälder, packt, gereizt, die Feinde mit den Zähnen u. stampft sie mit den Füßen, läßt sich leicht zähmen, wird dann zutraulich, wirst weißgefleckte Junge, wird gegessen. Maiba (Indischer T., T. indicus, T. orientalis), größer als der Anta, schwarzbraun od. grau, auf dem Rücken weißlich, lebt auf einigen ostindischen Inseln auf Malacca etc. Dieser T., zuerst von M. Polo beschrieben, wurde nachher lange nicht mehr gesehen, so daß man seine Existenz für zweifelhaft u. Polo's Bericht für Fabel hielt, bis ihn der französische Naturforscher Diard 1818 wieder sah. Man erzählt in Amerika fabelhafte Dinge von einem Thiere Pinchaque, von außerordentlicher Stärke; die Chinesen erzählen ähnliches von einem Thiere Me, welche alle wahrscheinlich vom T. herkommen. Eine neuentdeckte amerikanische Art ist schwarz, dickhaarig, mit längern Nasenknochen. Fossil findet sich T. priscus, bei Eppelsheim; der Riesentapir (T. giganteus), so v.w. Dinotherium.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 247.
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