Teheran

[318] Teheran, Hauptstadt Persiens (mit dem heiligen Namen Dar-el-Khelafeh), ist in einer Salzwüste auf der Hochebene von Rai, 2 Meilen südlich des Elburs erbaut, u. liegt 1500 Metres über dem Meere. Die Stadt hat einen Umfang von 3/4 Meilen, ist befestigt dnrch einen Erdwall mit Thürmen u. davor einen 20 Fuß breiten Graben; die Stadt hat 6 Thore u. ist in 4 Quartiere eingetheilt. Das Herz der Stadt bilden die Bazare; an Plätzen ist Mangel. Die königliche Burg befindet sich auf der Nordseite der Stadt. Die Stadt hat 11 Moscheen, 17 muhammedanische Schulen u. außerdem einige theologische Hochschulen u. eine königliche Gelehrtenschule mit europäischen Professoren (seit 1850) mit Bibliothek. Die Zahl der Einw. beträgt im Winter 120,000, im Sommer nur 80,000, da während des Sommers stets 1/3 der Bevölkerung die Stadt verläßt, um den herrschenden Fiebern zu entgehen u. die gesündere Landschaft am Fuße des Elburs (Schimran genannt) aufzusuchen. Der Gewerbfleiß der Bewohner erstreckt sich hauptsächlich auf Eisenwaaren u. Teppichwebereien. Hier 4. Sept. 1746 Friede zwischen Persien u. der Türkei. Der Schah Muhammed-Ayn-Khan erhob T. 1798 zur Residenz. Im Sept. 1833 hier Aufstand gegen die Polizei. In der Nähe die Schlösser Negoristan, mit schönen Gärten, u. Tacht-Katschar, terrassenmäßig angelegt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 318.
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