Themis [2]

[471] Themis, 1) Titanide, die personificirte Ordnung in der Natur u. dem socialen Menschenleben, früher auch Besitzerin des Orakels in Delphi, welches sie von ihrer Mutter Gäa erhalten hatte, aber nachher an Apollo abtrat. Von Zeus geliebt, floh sie denselben, aber eingeholt bei Ichnä in Thessalien, wurde sie seine Gemahlin, wohnte von nun an in dem Olymp, saß dort zur Seite des Zeus u. hatte die Aufsicht über die Ordnung bei Mören. Sie sollte auch die Opfer, die Satzungen bei der Götterverehrung u. alle Gesetzlichkeit eingeführt haben. Abbildungen von ihr gab es im Alterthume gar nicht; später erscheint sie als Jungfrau mit ernstem Blick, od. als Gerechtigkeit, wo sie dann aber mit ihrer Tochter Dike verwechselt wird. Augen u. Schwert u. Wage dar; 2) der vierundzwanzigste unter den Planetoiden mit dem Gouldschen Zeichen Themis [2] von de Gasparis in Neapel am 5. April 1853 entdeckt. Ihre Elemente sind nach der ersten Berechnung: Epoche 1854, 10. Mai Berliner mittlere Zeit mittlere Länge 195° 21' 30'', Länge des Perihels 213°32' 44'', Länge des aufsteigenden Knotens 32°26' 35''; Neigung der Bahn 0°53' 47'', halbe große Achse 3,63947, Excentricität 0,247911, tägliche mittlere tropische Bewegung 511'', 172, mittlere Entfernung von der Sonne 64,960,000 geogr. Meilen, siderische Umlaufszeit 2536 Tage.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 471.
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