Tormāssow

[694] Tormāssow, Graf Alexander Petrowitsch, geb. 1752, trat 1772 in die russische Armee u. focht zuerst gegen die Kaukasusvölker, zeichnete sich 1787–1792 im Türkischen Feldzuge aus, war 1794 bereits Generalmajor u. focht dann unter Igelström gegen die Polen, erlangte mit Denisow gegen Kosciuszko einzelne Vortheile, wurde aber am 4. April bei Raclawice zum Rückzug genöthigt. Später wurde er Generallieutenant, 1807 Kriegsgouverneur in Riga, 1808 Oberbefehlshaber in Grusien u. nahm Eriwan mit Sturm, schlug 1809 die Perser bei Jelisawetpol, eroberte 1810 Imeretien u. schlug die türkisch-persische Armee bei Zalki. 1812, im Krieg gegen Frankreich, commandirte er die dritte Westarmee u. deckte mit dieser Volhynien; im Juli ging er in dem Rücken des französischen Generals Reynier vor u. siegte bei Kobryn, mußte sich jedoch nach der Schlacht von Podobna hinter den Styr zurückziehen, übergab, als die Moldauarmee eintraf, den Oberbefehl an Tschitschakow u. übernahm das Commando der Reserve der Hauptarmee an Bagrations [694] Stelle, mit welcher er dem Rückzug der Franzosen von Moskau folgte, ohne seiner Stellung nach viel zu wirken. Erst 1813 bei Lützen focht er wieder, übergab aber gleich darauf dem Großfürsten Constantin den Befehl über die Reserve u. kehrte nach Rußland zurück, wurde 1814 Gouverneur von Moskau, für dessen Wiederaufbau er sehr viel that, u. st. daselbst 13. (25.) Nov. 1819.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 694-695.
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