Travemünde

[775] Travemünde, Stadt zum Gebiete der Stadt Lübeck gehörig, am Einfluß der Trave in die Ostsee, mit alten zum Theil abgetragenen Wällen; Hafen, Schifffahrt, Fischerei, Seebad; 1700 Ew. – In der Gegend von T. stand ehemals ein befestigter Thurm. von welchem aus die Holsteiner den Eingang in die Trave bewachten. Später bauten sich Fischer u. Schiffer dort an. Durch Verträge mit dem Grafen von Holstein kam Lübeck von 1247–53 vorübergehend, seit 1320 u. 1329 in bleibenden Besitz des Thurmes u. des Städtchens; 1534 wurde T. von dem Grafen von Oldenburg in Brand gesteckt, 1716 von Russen u. 1762 von Dänen besetzt; 1811 wurde es von den Franzosen mit einer Citadelle versehen, welche 1814 wieder demolirt wurde. T. war vor der Vollendung der Stromarbeiten an[775] der Trave, nach welchen jetzt die größten Seeschiffe bis Lübeck gelangen können, Hafenort dieser Stadt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 775-776.
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