Trepan

[789] Trepan (Trepanum, Terebra), Werkzeug, womit die Trepanation vollzogen wird. Arten: A) der Kronentrepan (Trep. cum corona), dessen schneidender Theil, wie eine Krone gestaltet, eine Kreissäge bildet; a) Bogentrepan, ähnlich dem Windebohrer der Tischler; er besteht aus einer hölzernen Scheibe (Stützknopf), in welcher sich der Bogen um seine Achse bewegen kann, an welche sich die Hand des Operateurs legt; dann aus dem hölzernen Bogen (Baum) mit einer vierseitigen Höhle am unteren Theil, in welche die Bohrstücke, von verschiedener Form, je nachdem man sie braucht, eingesteckt u. mit einer Feder, od. mit einer Schraube befestigt werden; u. endlich aus der Krone, einer im Zirkel gestellten konischen od. cylindrischen, geraden od. pallisadenförmigen Säge. In der Mitte der Krone befindet sich eine spitzige Pyramide, welche über den Kronenrand hervorsieht, auch hinter denselben gestellt, od. auch mittelst eines eigenen Schlüssels ganz ausgeschraubt werden kann, um die Kreissäge immer in derselben Furche zu erhalten. Ein Stäbchen kann an der Seite höher od. niedriger gestellt werden, ein höher od. niedriger zu stellender Ring hindert dies; die Alten nannten diese letztere Vorrichtung Abaptiston. b) Der Handtrepan (Trephine) besteht aus einem etwas großen Handgriffe, wie bei einem gewöhnlichen Bohrer, an dessen unterem Ende, verschiedene Bohrstücke mittelst einer Schraube od. einer Feder befestigt werden können. B) Der Perforativtrepan (Trep. perforativum) kann ein Bogen od. ein Handtrepan sein u. hat statt der Krone eine spitzige Pyramide, mittelst welcher man eine mehr od. weniger große Öffnung in den Knochen bohren kann. Man benutzt ihn bei der Trepanation, um für die am Kronentrepane nicht zurückstellbare Pyramide eine hinreichende Öffnung zu machen. C) Der Exsoliativtrepan (Trep. exfoliativum) besteht aus zwei bis drei schneidenden, an einem Griffe befestigten Platten, in deren Mitte sich eine Spitze befindet; der Griff wird an einen Trepanbaum od. einen Handgriff gesteckt. Er diente sonst, den Knochen ab- u. durchzuschaben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 789.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika