Trilobiten

[831] Trilobiten (Trilobitae, Palaeadae), krebsartige Thiere, welche ihren Namen von der dreilappigen Abtheilung ihres Körpers, in Kopfschild, Rumpf- u. Schwanzschild haben; u. den jetzigen Phyllopoden in ihrer Organisation am nächsten stehen. Die drei Hauptabschnitte bestehen jeder aus mehren Ringen, welche alle von hornig-kalkigen Panzerstücken bedeckt waren. Der Kopf ist dentlich vom Rumpfe gesondert u. wird von einem großen, halbkreisförmigen od. parabolischen Schilde bekleidet, dessen mittlerer Theil den wirklichen Kopf einnimmt. Alle T. besitzen zwei Augen, welche mehr od. weniger deutlich aus den Seitenflächen des Kopfschildes hervorragen. Der gegliederte Rumpf wird von 6–20 gleichartigen Ringschildern bedeckt, deren Verbindung mit einander bei mehren Gattungen eine Zusammenkugelung des Leibes gestattete. Den Hinterleib bedeckt das Schwanzschild, welches dem Rumpfe, oft aber auch seiner Gestalt nach dem Kopfschilde sehr ähnlich wird. Die T. gehörten zu den ältesten Bewohnern der frühern Meere[831] u. verbreiten sich vom Thonschiefer aufwärts bis in das Steinkohlengebirge. Sie sind häufig in den ältesten Kalken von Esthland, Schweden, Norwegen u. Böhmen. Gattungen: Calymene Brogn., Homalonotus König, Cyphaspis Burm., Phacops Emmr., Aeonia Burm., Illaenus Burm., Archegonus Burm., Asaphus Brogn., Ampyx Salman, welche sich zusammenkugeln konnten;. u.: Trinuchus Murchis., Ogygia Burm., Odontopleura Emmr., Arges Goldf., Bronteus Goldf, Paradoxides Brogn., Olenus Burm., Conocephalus Zenk., Ellipsocephalus Zenk., Harpus Goldf u. v. a., welche sich nicht zusammenkugeln konnten. Diese zahlreichen Gattungen werden sich auf wenigere reduciren lassen, seit Barrande an der ebenfalls hierher gehörenden Sao hirsuta nachgewiesen hat, daß eine u. dieselbe Species in den verschiedenen Stadien ihrer Entwickelung auch ein ganz verschiedenes Aussehen gehabt hat. Die T. treten meistens in der tilurischen u. devonischen Formation auf, einige wenige im Kalksteine der Steinkohlenformation. Vgl. Burmeister, Die Organisation der T., Berl. 1843.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 831-832.
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