Vörösmarty

[694] Vörösmarty, Michaly, geb. 1. Dec. 1800 zu Nyek im Stuhlweißenburger Comitat; studirte in Pesth Jurisprudenz, wurde Educator u. 1824 Advocat, ohne jedoch zu prakticiren, sondern war immer dichterisch u. wissenschaftlich beschäftigt; 1848 wurde er vom Bacskaer Comitat zum Volksdeputirten gewählt, ohne sich jedoch wesentlich an den Debatten zu betheiligen, gleichwohl wurde er als Mitglied des Debrecziner Rumpfparlamentes zum Tode verurtheilt; vom Kaiser begnadigt lebte er auf seinem Gute u. st. 19. Nov. 1855 in Pesth. Er schr. außer lyrischen Gedichten u. Hymnen, die Trauerspiele: Salomo kiraly, Pesth 1821, neu bearbeitet ebd. 1827; Zsigmond Király u. Kont, ebd. 1823 u. 25; Kincskeresök (Schatzgräber), Marotban, Aldozat (Opfer); die dramatischen Gedichte: Homonna völgye, 1825; Habador, Csongor es Tünde; das historische Drama: Czilley es a Hunyadiak; das Festspiel: Arpad ebredese (Arpads Erwachen); die Epopöe: Zalan Futása, (Zalans Flucht), 1824; die romantischen Gedichte: Czerhalom, 1826; Tündervölgy (das Zauberthal), ebd. 1827: Eger, ebd. 1828; Arpad, Die Belagerung von Erlau, Der Reichstag zu Arad, Die drei Sagen (1851); Gesammelte Werke Pesth 1833, 3 Bde.; Neuere Werke, 1840, 4 Bde.; Sämmtliche Werke, Pesth 1845–47, 10 Bde. Seine meisten Gedichte finden sich deutsch in Kertbeny's Album 100 ungarischer Dichter, Dresd. 1854, 2. A. 1855. Vgl. Toldy, Ästhetische Briefe über V-s epische Werke, Pesth 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 694.
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