Verhau

[475] Verhau, 1) ein Hinderniß, welches man dadurch anlegt, daß man Bäume umschlägt u. dieselben über u. neben einander legt. Die V-e werden meist vor Schanzen gebraucht, um dem Feinde die Annäherung zu denselben zu erschweren, um auch ein Defilé zu sperren, zwei Werke mit einander zu verbinden etc. Meist werden die V-e so gelegt, daß die Spitzen der Bäume gegen den Feind gerichtet sind, nur wenn Defilés gesperrt werden sollen, legt man die Bäume quer über den Weg. Sie müssen stets durch kreuzweis über die Stämme eingeschlagene Pfähle an dem Boden befestigt od. ihre Äste etwas eingegraben sein, damit ihre Wegräumung Mühe macht, u. unter dem Feuer liegen. Sonst brachte man eine dünne Brustwehr von Erde mit einem Auftritt hinter ihnen an, um ihnen directe Vertheidigung zu geben; jetzt gibt man langlinigen V-en, z.B. zur Verbindung bestimmten, durch aller 300 Schritte angelegte Redouten Seitenvertheidigung. Bleiben die Bäume da, wo sie gefällt wurden, zum V. liegen, so heißt der V. ein natürlicher, müssen sie erst weiter transportirt werden, so heißt der V. ein künstlicher od. geschleppter V.; 2) (Forstw.), so v. w. Gehege 6).

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 475.
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