Wiburg

[157] Wiburg (Wiborg), 1) ein zum russischen Großfürstenthum Finnland gehöriges Gouvernement, 779 QM., 257,200 Ew.; 2) Hauptstadt hier, auf einer Landzunge u. an der Bucht Trangö Surde des Finnischen Meerbusens; starke Festung (Fort Kronenwerk Sta. Anna), hat Zeughaus, Magazine, Kasernen etc., Hafen, 4 Kirchen, lutherisches Consistorium, Gymnasium, mehre andere Schulen, Seilerei, Fischerei, Handel (mit Talg, Holzwaaren, Eisen, Segeltuch etc.); 5900 Ew. Der Hafen für größere Schiffe liegt einige Meilen entfernt. An ihm haben die Kaufleute ihre Niederlagen. In der Nähe der Garten Monrepos. – Das Schloß von W. wurde nach Ein. von Torkel Knudson 1293, nach And. von Birger Jarl gegründet. 1495 belagerte es Czar Wassilij Schuiskoi, doch wurde der Hauptsturm durch Sprengung eines Pulverthurms abgeschlagen. Später saß Herzog Erich von Finnland dort gefangen. W. wurde am 10. Juni 1710 von Peter. d. Gr. eingenommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 157.
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