Zuccagni-Orlandini

[706] Zuccagni-Orlandini, Attilio, geb. um 1795 in Fiesole, studirte in Pisa u. auf andern italienischen Universitäten die Arzneiwissenschaften u. bereiste dann Oberitalien, Südfrankreich, Spanien u. Portugal. Sein Hauptbestreben war auf die Hebung höherer Cultur in seinem Vaterlande gerichtet; nachdem er einige Jahre eine Societa polimatica von Gelehrten aus allen Fächern geleitet u. eine zweite Reise nach Spanien gemacht hatte, widmete er sich seit 1818 dem Jugendunterrichte, wozu er ein Privatinstitut errichtete, welches sich der Unterstützung der Regierung erfreute, aber weil er die gemeinnützigen Wissenschaften in den Bereich des Unterrichts zog, von dem Clerus angefeindet u. verleumdet wurde u. so 1826 wieder einging. Für die Kenntniß seines Vaterlandes gab er die Geschichte Toscanas (in 20 Karten u. Tabellen) u. die Chorographie von Italien (1835–45) heraus. Vorzüglich verdient machte er sich um die Urbarmachung der seit 1530 verlassenen Insel Pianosa u. durch die Bildung eines Vereins zum ausgedehnteren Betrieb des Bergbaues in Oberitalien. Er übersetzte auch Camoens Lusiaden ins Italienische.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 706.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: