Kosack

1. Die Kosacken sind gute Freunde, wenn man sie nicht sieht (oder hundert Meilen von hier).

Auch die Holländer schwärmen, nach ihren Sprichwörtern zu schliessen, nicht für sie. Ist etwas abhanden gekommen, so sagen sie, wie man sonst auch zu sagen pflegt: Der Teufel hat's geholt, dafür: Dat is naar de kosakken. Und was deren Cultureinfluss betrifft, so behauptet ein anderes Sprichwort: Het gras groeit niet, waar de kozak als vijand den voet heeft gezet. (Harrebomée, I, 445a.) Die Russen selbst schildern die Kosacken in ihren Sprichwortern: Die Kosacken sind wie die Kinder, bald essen sie in Fülle, bald nähren sie sich mit Hoffnung. Der Kosack trinkt nicht auf das, was ist, sondern auf das, was kommen wird. Muth, Kosack, du wirst einst Hetman werden. – Die Kosacken selbst sagen von sich, um ihre einfache Lebensweise zu schildern: Brot und Wasser, das ist Kosackenkost. Statt der Egge dient mir die schwarze Stute, statt des Pflugs die Peitsche am Gurt. – Um ihrer Liebe zur Freiheit Ausdruck zu geben: Freiheit, Freiheit, das ist des Kosacken Vortheil. Freiheit gibt es nirgends, wie in der Ukraine. Willst du nicht Kosack werden, so gehe und diene als Knecht. – Die Zufriedenheit mit ihrer Lage: Gott ist nicht ohne Gnade, der Kosack nicht ohne Glück. (Reinsberg VI, 64.)


*2. Du wüster Kosack.


*3. Git a Kosack Seikelgeld (Almosen)? (Jüd.-deutsch. Brody.)

Der Mächtige zahlt keine Steuer.


*4. Soll sein vin (von) einem Kosak, abi (wenn nur) zum Leben. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Entspricht dem jesuitischen Grundsatz, dass der Zweck die Mittel heilige.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1550-1551.
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