Laute

1. Die Laute wird nicht gehört, wenn (man) die Trommel stört (schlägt).


2. Mancher will die Laute schlagen vnd weiss kein grieff nicht.Lehmann, II, 853, 5; Sailer, 124.


3. Was sollen die Lauten, wenn sie niemand schlägt.

Erinnert an eine Antwort, die der kurpfälzische Gesandte Colli dem Kurfürsten Christian II. von Sachsen gab, als dieser ihm das Zeughaus zu Dresden zeigte und ihn dann fragte, ob der Kurfürst von der Pfalz auch so viel grobe Geschütze u.s.w. besitze. Colli antwortete: »Nein, aber er hat so und so viel hunderttausend Lauten, die Fugger für ein grogses Musikchor zusammengebracht und meinem Herrn geschenkt hat. Da wir sie nun brauchen sollen, hat man nicht so viel Lautonisten aufbringen können, die sie geschlagen hätten.« (Zinkgref, I, 171.)


4. Wenn man die Laute zu hoch stellet, so zureissen die Saiten.Petri, II, 664.


*5. Er weiss mit der Laute umzugehen, wann er sie unter dem Arm hat.Schottel, 1118b; Körte, 3721i; Braun, I, 2183.

Ironisch von jemand, der von einer Sache nichts versteht. Wortspiel mit dem doppelsinnigen Worte »umgehen«.


*6. Es schlagt ihm die Laute im Busen. (S. Lautenschläger.) – Sutor, 287.

Ihm ist im stillen wohl.


*7. In eine zerbrochene Laute singen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1831.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: