Tödten

1. Du sollst nicht tödten, sagte jener, und liess den Floh laufen, den er nicht kriegen konnte.

Holl.: Nu zal ik een' doodslag begaan, zei Kagt, en zij stak een' paling onder de korte ribben. (Harrebomée, I, 146a.)


2. Ich tödte einen Bösewicht und bezwinge viele mit seinen Peinen.Graf, 340, 331.

Sagt, dass es zu den Zwecken der Strafe gehörte, andere durch die Scheu vor dem in denselben liegenden Uebel vom Verbrechen zurückzuschrecken. (S. Strafe.)

Niederd.: Je dode enen bosen ende bedvinge menighen met sinen pinen Gott. (Sachsenspiegel, 25, 20.)


3. Tödten stehet keinem so frei als den Aertzten.Petri, II, 547.


4. Wen man tödten soll, den soll niemand verurtheilen.Graf, 314, 214.

D.h. niemand soll verurtheilt werden, als durch eigene Missethat. »Niemand soll sterben«, sagt das Kl. Kaiserrecht (I, 38), »seine That habe ihn denn verdammt zum Tode.«

Mhd.: Wen man dotin sal, den en darf nun nit urteiln. (Kl. Kaiserrecht, I, 10.)


[Zusätze und Ergänzungen]

5. Es tödtet kein Falke den andern.James, Das alte Regime.


6. Tödte, doch mache kein Gesetz.Merx, 146.

Wol mit Bezug darauf, dass Fleischer bei einzelnen Völkern von gesetzgebenden Versammlungen oder Aemtern ausgeschlossen sind.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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