Hund (1), der

[1317] 1. Der Hund, des -es, plur. die -e, in einigen einzelnen Fällen noch ein Nahme eines Werkzeuges etwas damit zu halten oder zu hemmen. 1) In dem Bergbaue ist der Hund oder Göpelhund ein längliches Stück Holz mit eisernen Zacken, welches an die Docke gehänget wird, und das Holz, welches man vermittelst des Göpels in den Schacht hinunter lässet, hemmet und aufhält, damit es nicht zu schnell hinunter schieße. S. Hundsring. Daher, den Hund anhängen, im Bergbaue, figürlich, feyern, müßig gehen, oder gemächlich arbeiten. 2) In den Gerichten einiger Gegenden, ein Instrument der Tortur, vermittelst dessen der Inquisit mit allen seinen Theilen gleichsam in eine Kugel zusammen gewickelt wird. 3) Bey den Böttchern, ein Werkzeug, die Reife damit um die Fässer zu legen und solche damit zu halten. 4) Bey den Brauern, ein Stück Holz, welches den Zapfen in der Schirrgrube hält.

Anm. Es gehöret zu dem Angels. hentan, Schwed. haenta, haenda, nehmen, halten, fassen, von welchem auch Hand abstammet, und welches zu haben, halten, gehöret. Im Engl. und Schwed. ist Hank, ein Band, ein weidener Ring, im Isländ. Hank und Haunk, eine Kette. Schon bey dem Plautus ist Canis eine eiserne Kette, welche den Verbrechern um den Hals gelegt wurde. S. Hand.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1317.
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