Kloben (1), der

[1635] 1. Der Kloben, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches überhaupt den Begriff einer zusammen hangenden, verbundenen Masse hat, aber nur noch in einigen wenigen Fällen gebraucht wird. In der Landwirthschaft Obersachsens werden die Haufen abgeschnittenen Getreides, welche man bey dem Mähen Schwaden nennet, Kloben genannt. Im Flachshandel ist ein Kloben Flachs ein Gebünde Flachs, welches zwölf, an andern Orten aber dreyßig, zuweilen auch wohl sechzig Kauten oder Reisten Flachs hält. Pensum lini quod Clowe dicitur, in Menkens Scriptor. bey dem Frisch. Sex Clouones lini, in den Annivers. eccles. Alam. bey dem Du Fresne.

Anm. Im Nieders. ist Klouwen ein Knäuel, im Angels. Cleouuae, Engl. Clew, wohin auch das Wallis. Cwlm, Clwm, ein Knoten, das Lat. Globus, eine runde Kugel, gehören. Es gehöret mit Klaue, so fern es ein Werkzeug des Haltens oder Fassens bedeutet, zu kleben und kleiben, so fern diese Wörter in dem allgemeinen Begriffe der Verbindung überein kommen. Im mittlern Lateine ist Gloa ein Klotz, und Globa eine Fuge, ein Gelenk.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1635.
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