Die Cartesianischen Teufel

[239] Die Cartesianischen Teufel, oder Männchen, sind ganz kleine von dünnem Glas gemachte menschliche Figuren, welche hohl sind und eine subtile Oeffnung haben. Die Luft, welche in ihnen enthalten ist, macht, daß sie auf dem Wasser schwimmen. Man bringt eine solche Figur in ein längliches Glas, welches ganz mit Wasser angefüllt ist, und verbindet das Glas mit einer Blase. Wenn man nun auf die Blase drückt, so dringet das Wasser, welches keinen Platz zum Ausweichen hat, in die Oeffnung des Männchens, wodurch die [239] in demselben enthaltene Luft ebenfals zusammen gedrückt wird; dadurch wird das Männchen schwerer als das Wasser von gleichem Umfang, und sinkt nun zu Boden. Läßt man mit dem Druck auf die Blase nach, so treibt die in dem Männchen enthaltene zusammen gepreßte Luft das eingedrungene Wasser wieder aus; das Männchen erhält dadurch seine vorige Leichtigkeit wieder, und steigt in dem Wasser wieder empor. Auf diese Art kann man durch Drücken auf die Blase und durch Nachlassen des Drucks das Männchen nach Willkühr im Wasser nieder sinken und empor steigen lassen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 239-240.
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