John Law

[370] John Law, der Urheber des berühmten Lawischen Systems oder Actienhandels, war ein geborner Schottländer, der Sohn eines Goldschmids. Von einem natürlich guten Genie, legte er sich vorzüglich auf das Rechnungs- und Finanzwesen; auch soll er viel gespielt haben. Er reiste viel: als Secretair bei einem Agenten in Amsterdam studirte er die große Bank daselbst; nicht minder trug die zur Bezahlung der Staatsschulden in London errichtete Compagnie dazu bei, seine Kenntnisse in Finanzsachen zu vermehren. Er ging hierauf nach Frankreich, und schlug dem Herzog von Orleans jenen großen Plan vor, um Frankreich aus seinen Schulden zu retten, von welchem Spittler sehr richtig sagt, daß es demselben weder an Richtigkeit noch Anwendbarkeit, sondern nur daran gefehlt habe, daß Law die Menschen, mit denen er es zu thun hatte, nicht richtig berechnet hatte. Der schreckliche Ausgang dieses Projects hätte ihm beinahe von Seiten des wüthenden Volks sowohl als der Regierung das Leben gekostet; allein der Regent rettete ihn durch eine stille [370] Entlassung. Er floh nach Venedig, und starb kurz darauf in großer Dürftigkeit. Die Geschichte des

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 370-371.
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