Danaïden

[507] Danaïden (die) heißen die 50 Töchter des Danaus, der Libyen gemeinschaftlich mit seinem Bruder Ägyptus beherrschte, welcher 50 Söhne besaß. In Folge eines Zwistes floh Danaus mit seinen Töchtern nach Argos auf Morea, wohin ihm aber die Söhne seines Bruders nachkamen und ihm Versöhnung, sowie sich zu Männern für seine Töchter antrugen. Nothgedrungen willigte Danaus in diese Verbindungen, allein da ihm ein Orakel den Tod durch einen seiner Tochtermänner verkündigt hatte, ließ er seine Töchter schwören, ihre Männer in der Brautnacht zu tödten, was auch bis auf eine Alle ausführten; der Gemahl dieser einen aber brachte später den Danaus ums Leben und wurde König von Argos. Die Mörderinnen wurden in der Unterwelt verurtheilt, ein durchlöchertes Gefäß mit Wasser zu füllen, oder Wasser mit durchlöcherten Gefäßen zu schöpfen und zu dieser unaufhörlichen Arbeit durch die Furien gezwungen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 507.
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