Eifel

[635] Eifel (die) ist ein ödes, unfruchtbares, an Kalk, Schiefer, Basalt, alter Lava reiches Gebirge in der preuß. Provinz Rheinland und bildet die Wasserscheide zwischen Mosel, Maas und Rhein, an dem es zwischen Andernach und Sinzig steil abfällt. Auf diesem Boden ehemaliger vulkanischer Thätigkeit zählt man 27 eingestürzte Krater, die jetzt [635] zum Theil tiefe Gebirgsseen, Maare genannt, wie die von Laach, Ulmen, Daun, Gillenfeld, Üdersdorf, oder Moräste und tiefe Bergkessel, in deren einem 500 F. tief das Dorf Immerath liegt, und dünn bewaldete, sandige, morastige Hochebenen bilden, theilweise mit Traß und Bimstein bedeckt. Die höchsten Punkte sind: die Hohenacht, ein Basaltberg bei Adenau, 2069 F., die Schneifel 2100 F., der Kelberg 2098 F., die Ernstburg bei Dockweiler 2080 F.; von Flüssen entspringen auf der Eifel: Erst, Aar, Nette, welche zum Rheine, Prüm, Kyll und Liefer, die zur Mosel fließen und die Our, welche gegen Luxemburg die Grenze macht. Im Westen verzweigt sich die Eifel mit den Ardennen, nordwestl. aber breitet sie sich zwischen Roer und Ourthe zum hohen Veen, einer an 1500–2150 F. hohen, unfruchtbaren Hochebene von Torfmooren, Riedgras und Morästen bedeckt aus, die gegen vier M. lang und breit und zum Theil eine wahre Wüste ist. Häufig lagern kalte Nebel auf den öden Flächen, aus denen nur wenig Höhen emporsteigen, und nach allen Weltgegenden rinnen aus den weiten Morästen Gewässer, wie die Roer, Weze, Helle und andere kleine Flüsse ab.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 635-636.
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