Fackeln

[2] Fackeln sind die bekannten großen Lichter, welche, da sie nicht leicht vom Winde ausgelöscht werden, auch Windlichter genannt werden. Man unterscheidet nach dem Material, aus dem sie verfertigt werden, Holzfackeln, Wachsfackeln und Pechfackeln, und bedient sich derselben namentlich bei festlichen Gelegenheiten. Der Gebrauch der Fackeln bei Festen (Fackelfesten) war schon bei den Alten eingeführt. Unter andern hielten die Athener zu Ehren des Feldgottes Pan Fackelläufe, wobei es darauf ankam, mit einer am Altar angezündeten Fackel, ohne daß sie erlosch, nach einem Ziele zu laufen. In der christlichen Kirche wurden früher am heiligen Ostersonnabende Fackelzüge gehalten, um anzudeuten, daß auch in der größten Trübsal das Licht der christlichen Hoffnung nicht verlösche. Jetzt sind Fackelzüge nur noch im Gebrauch bei Leichenfeierlichkeiten und um ausgezeichneten Personen eine Ehre zu erweisen. Vornehme Personen pflegen zuweilen noch Fackelträger zu halten, welche bei Nacht vor dem Wagen herlaufen oder herreiten oder hinten aufstehen. Ebenfalls aus den ältesten Zeiten schreiben sich die Fackeltänze her, welche namentlich bei Hochzeitfeierlichkeiten gehalten wurden, und auch noch in neuerer Zeit an fürstlichen Höfen bei solchen Gelegenheiten ausgeführt werden. Über die Sonnenfackeln s. Sonne.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 2.
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