Finke

[41] Finke nennt man mehre dem Sperlingsgeschlecht (s. Sperling) angehörige Singvögelarten mit kurzen, dicken und geraden Schnäbeln, wie der Buchfinke, Bergfinke, Rothfinke, Schneefinke und der eigentliche oder gemeine Finke. Der letztere ist einer unserer beliebtesten Singvögel, und in allen Gärten und Wäldern der alten Welt einheimisch. Sein Gesang ist sehr verschieden, und man gibt nach gewissen Tönen, wodurch er sich auszeichnet, jedem einzelnen gewisse Beinamen, wie Reitherzu oder Reitzug, Doppelschlag, Kiandl, Gutjahr, Würzgebier, Weingesang u.s.w. Der Reitzugfinke wird am meisten geschätzt. Die gewöhnliche Gesangzeit des gemeinen Finken dauert vom März bis Juni; außer dieser Zeit läßt er nichts von sich hören als sein »Pink, Pink«, woher er auch wol den Namen hat, oder sein klägliches »Tief, Tief«, wenn sich das Wetter ändern will. Im Käfig lebt er unter [41] allen Singvögeln Deutschlands am längsten, wird aber hier von zu fettem und hitzigem Futter, wie z.B. Hanf, leicht blind, und man muß ihn daher nur mit Rübsamen und Leindotter füttern. Man fängt die Finken besonders im Herbste, wenn sie in großen Heerden nach wärmern Gegenden ziehen, auf Vogelherden und mit Leimruthen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 41-42.
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