Kinkaju

Kinkaju

[600] Kinkaju (der) ist ein in Südamerika, besonders in Neugranada, lebendes Raubthier, welches sich an abgeschiedenen Orten in den Bäumen aufhält, den Tag über sich zusammenrollt [600] und schläft, und erst mit einbrechender Nacht auf Raub ausgeht. Seine Augen sind so eingerichtet, daß er das Tageslicht nicht vertragen kann.

Er hat ungefähr die Größe einer großen Katze, abgerundete Ohren, einen langen, äußerst beweglichen und kraftvollen Schwanz und einen dichten, schönen, etwas kurzhaarigen Pelz. An jedem Fuß hat er fünf Zehen mit starken gekrümmten Klauen. Seine Zunge kann er ungemein lang und dünn ausdehnen und krümmen, sodaß er sich derselben sehr geschickt zum Auslecken des Honigs aus den Waben, seiner Lieblingsspeise, zum Hervorholen kleiner Insekten und Würmer, der Eier aus den Nestern u.s.w. bedient. Er macht übrigens auch auf Vögel und kleine Säugthiere Jagd. Er klettert sehr geschickt, springt und bedient sich zum Festhalten seines Schwanzes. In der Freiheit ist er wild und muthig, läßt sich aber leicht zähmen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 600-601.
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