Piquet

[502] Piquet. Unter diesem Namen versteht man im Felde kleine Wachposten, welche gewöhnlich blos des Nachts gewisse Punkte in der Umgebung eines Lagers besetzen, erfoderlichen Falles aber auch am Tage stehen bleiben, um die Sicherheit vor feindlichen Angriffen zu vergrößern oder die Verbindung zwischen zwei Feldwachen zu unterhalten. Zu ihrer etwa nöthigen Unterstützung pflegt im Lager eine Abtheilung Truppen als Reservepiquet marschfertig zu bleiben. Beim Garnisonwachdienste treten die Piquetposten mit angehender Dämmerung auf und bei Tagesanbruch wieder ab. – Das Piquetspiel oder Rummelpiquet war schon im 14. Jahrh. am franz. Hofe gewöhnlich und wird mit einer deutschen Karte ohne die Sechsen oder mit einer franz. Piquetkarte meist nur von zwei Personen gespielt. Es kommt dabei darauf an, möglichst viel Points durch Ansagen der erhaltenen Karten und beim Spiel selbst, nach den eigenthümlichen Regeln desselben zu zählen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 502.
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