Pleissnerland

[513] Pleissnerland (das) hieß ein Theil des Landes an den Ufern des Flusses Pleiße im heutigen Herzogthum Altenburg und Königreich Sachsen, nachdem es durch König Heinrich I. zu Anfang des 10. Jahrh. von den Sorben erobert worden war, wo es den Gau Plisni gebildet hatte. Es wurde nun als eine Reichsdomaine von Statthaltern in des Kaisers Namen verwaltet, welche Richter des Pleißnerlands hießen, in der Mitte des 13. Jahrh. aber vom Kaiser Friedrich II. dem Markgrafen Heinrich dem Erlauchten für die Mitgift verpfändet, welche des Kaisers Tochter bei ihrer Vermählung mit des Markgrafen ältestem Sohne erhalten sollte. Diese Mitgift ward aber nicht gezahlt, daher Heinrich der Erlauchte für seinen Sohn das Pleißnerland 1254 in Besitz nahm, auf welches zwar bis ins 14. Jahrh. von mehren Kaisern erneute Ansprüche erhoben und selbst mit den Waffen geltend gewacht wurden, das aber dennoch beim sächs. Hause geblieben und durch Theilungen theils zum Markgrafthume Meißen, theils zum Osterlande gekommen ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 513.
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