Rosinen

[747] Rosīnen heißen die getrockneten Beeren von mehren in Spanien, Frankreich, überhaupt im südl Europa, sowie in der Levante wachsenden Arten des Weinstocks. Man unterscheidet im Allgemeinen große (auch Zibeben genannt) und kleine oder Korinthen, sowie eine Sorte von mittler Größe, die Sultanarosinen, welche keine Kerne enthalten; außerdem benennt man sie auch nach den Orten, von denen sie bezogen werden. Die Verwendung der Rosinen [747] in der Küche, sowie bei der Bäckerei ist bekannt. Sowol die großen als kleinen Rosinen geben, wenn ihre süßen Theile mit Wasser ausgezogen werden und dies unter Zusatz von Weinstein, Zucker und andern geeigneten Stoffen der Gährung überlassen wird, einen wohlschmeckenden Wein, der schon den Alten bekannt und ein Lieblingsgetränk der Römerinnen war, den Rosinengeschmack indessen nicht verliert. Auch Rosinenessig wird bereitet, indem zerquetschte Rosinen mit vielem Wasser der geistigen Gährung überlassen werden und letzteres nachher unter Zusatz von etwas Weinessig der bei der Schnellessigfabrikation gewöhnlichen Behandlung unterliegt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 747-748.
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