Scholle

[102] Scholle heißt eine Gattung der Fische, welche sich durch einen hohen, aber ganz flachgedrückten Leib auszeichnet, an welchem ein so gänzlich verschobener Kopf sitzt, daß der Mund schief steht und beide Augen auf einer Seite des Körpers zu stehen kommen. Dadurch wird die eine Seite des hohen blattartigen Leibes zum Bauche, die andere zum Rücken, jene erscheint weiß, diese dunkelfarbig. Längs des Rückens steht die Rückenflosse, sowie die Afterflosse sich bis zur Brust hinzieht. Die Schwimmblase fehlt, und diese Fische schwimmen in einer schiefen Lage. Die gemeine Scholle hat am Kopfe hinter den Augen 6–7 knochige Höcker, kleine spitzige Zähne in beiden Kinnladen und ist oberwärts braun und aschgrau marmorirt. Sie lebt in der Ost- und Nordsee, kommt zum Laichen an die Küsten und in die Mündungen der Flüsse und wird bis 15 Pfund schwer. Sie wird frisch sowie eingesalzen und getrocknet genossen. Der Leib der bandirten Scholle ist mit paarweisen dunkelbraunen Bändern umgeben. Man findet sie in Ostindien und genießt ihr Fleisch.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 102.
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