Sueven

[329] Sueven nannte man zu den Zeiten der Römer eine Vereinigung deutscher Völker, zu welcher namentlich die Hermunduren, Semnonen, Longobarden, Angeln, Vandalen, Burgunder, Rugier und Heruler gehörten. Von ihren ursprünglichen Wohnsitzen zwischen der Oder und Weichsel breiteten sie sich allmälig bis an den Neckar und Rhein aus, zogen dann bei der Völkerwanderung mit den Alanen und Vandalen nach Gallien, endlich 409 über die Pyrenäen nach Spanien und drangen zuletzt bis Portugal vor. Sie hatten mit den Römern und Westgothen zu kämpfen und wurden von den letztern 586 so völlig überwunden, daß ihr Name in der Geschichte Spaniens nicht wieder genannt wird. Nach dem röm. Schriftsteller Tacitus sollen sie ihren Namen von ihren langen Haaren erhalten haben, die sie in Form eines Zopfes oder Schweifes trugen. In Deutschland – zwischen dem Oberrhein und dem Main, um den Neckar, die Donau und den Lech – traten als Nachkommen der alten Sueven in Verbindung mit den Alemannen im 5. Jahrh. die Schwaben (s.d.) auf.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 329.
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