Teller

[382] Teller (Wilh. Abraham), ein aufgeklärter Theolog des vorigen Jahrhunderts, wurde 1734 zu Leipzig geboren, ward 1755 Katechet an der Peterskirche zu Leipzig, 1762 Generalsuperintendent, Hauptpastor und Professor der Theologie zu Helmstedt und 1767 Oberconsistorialrath, Propst zu Köln und erster Pastor an der Petrikirche in Berlin. Hier hatte er nachmals in Folge des Religionsedicts von 1788 mancherlei Verfolgungen wegen seiner freien Denkweise zu erleiden, blieb jedoch in Amt und Ansehen. Im J. 1786 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Als Prediger fand er wenig Beifall und nachdem er bereits 15 Jahre lang die Kanzel nicht mehr bestiegen hatte, starb er 1804. Durch seine zahlreichen Schriften sachte er Aufklärung in religiösen Angelegenheiten zu verbreiten und wirkte so kräftig mit zur Förderung der Bildung. Wir erwähnen hier nur sein vielfach angegriffenes und verketzertes »Lehrbuch des christlichen Glaubens« (1764); sein »Wörterbuch des Neuen Testamets« (Breslau 1772; 6. Aufl. 1805), und sein in [382] Verbindung mit andern Theologen herausgegebenes »Magazin für Prediger« (10 Bde., 1792–1801).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 382-383.
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