Thun

[423] Thun (Franz Joh., Graf von), war ein Schwärmer, welcher selbst glaubte und Andern glauben machte, daß er Gichtschmerzen und Lähmung der Glieder durch Auflegen der Hand auf den leidenden Theil heilen könne. In der Ostermesse 1794 kam er nach Leipzig, hatte auch hier großen Zulauf, verlor aber nachher fast alles Ansehen, als nicht allein bei Vielen, welche sich geheilt glaubten, nach kurzer Zeit die Leiden zurückkehrten, sondern auch bewiesen wurde, daß Die, welche mit dem Glauben an ihn Heilung suchten, auch dann die Schmerzen für den Augenblick verloren zu haben meinten, wenn ohne ihr Wissen nicht T., sondern eine andere Person die Hand aufgelegt hatte.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 423.
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