Uttmann

[548] Uttmann (Barbara), welche durch die um die Mitte die 16. Jahrh. von ihr eingeführte Kunst des Spitzenklöppelns eine unvergeßliche Wohlthäterin der Bevölkerung des sächs. Erzgebirges geworden ist, war die Tochter einer nürnberg. Patrizierfamilie und 1514 im Städtchen Elterlein geboren, wohin ihre Vorfahren sich des Bergbaues wegen gewendet und davon vermuthlich den Namen »von Elterlein« angenommen hatten; doch lassen Andere jenes Städtchen von der Familie gründen und benennen. An den angesehenen und reichen Bergherrn Christoph Uttmann in Annaberg verheirathet, soll sie von einer Niederländerin, welche wegen der Religionsverfolgung unter dem Herzog Alba ihre Heimat verlassen und bei ihr eine Zuflucht gefunden hatte, das Spitzenklöppeln erlernt und seit 1561 zuerst in Annaberg gelehrt haben. Hier starb sie auch 1575 als Witwe und wurde in der Nähe der merkwürdigen großen Linde auf dortigem Kirchhofe begraben, wo ihr erst neuerdings ein Denkmal errichtet worden ist.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 548.
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